Polieren
.... ist „Die Hohe Schule der Oberflächenbehandlung“ - eine alte, im Aussterben befindliche Kunst, die viel Geduld, Ausdauer und Geschicklichkeit bedarf.
Erst beim Polieren kommt die Lebendigkeit und Schönheit der Holzmaserung zutage.
Der weiche, natürliche, tiefgründige Glanz ist Stolz jedes Fachmanns.
Geeignet sind mittel- bis feinporige Laubhölzer, z. B. Ahorn, Kirsche, Nuss, Mahagoni, Palisander.
Ungeeignet für die Politur sind Eiche und alle Nadelhölzer.
Den Schellack brachten Holländer vor ca. 300 Jahren zur Zeit der großen Seefahrer aus Südostasien mit nach Europa.
Die verschiedenen Arbeitsgänge des Polierens werden insgesamt bis zu 15 mal wiederholt:
Anfeuern – Einlassen – Porenfüllen – Grundpolieren – Deckpolieren – Auspolieren
Lackieren
Ist das Auftragen einer transparenten, flüssigen Harzsubstanz (Lack) auf die Holzoberfläche.
Lack schützt das Holz und härtet seine Oberfläche.
Er kann mehr oder weniger glänzend sein.
Lackieren kann man bereits gefärbtes oder angestrichenes Holz oder das feingeschliffene rohe (eventuell grundierte) Holz.
Lack ist Harz, das in entsprechenden Lösungsmitteln aufgelöst ist. Soll die Holzmaserung deckend beschichtet sein, werden dem Lack Farbpigmente zugegeben (Lackfarbe). Lack hat eine hohe Haftfestigkeit und verleiht dem Möbel Glanz und Wiederstandskraft gegen äußeren Einwirkungen.
Wachsen
Geeignet sind alle Weichhölzer, ebenso Eiche als großporiges Hartholz.
Gewachste Möbel sind meist aus Massivholz, im ländlich – bäuerlichen Stil.
Wachs verleiht dem Möbel eine schöne, mattglänzende Oberfläche.
Es lässt die Maserung und die Struktur sichtbar und die Poren des Holzes offen.
Gewachste Oberflächen sind gegen Wasserflecken und Hitze weniger unempfindlich als z. B. eine Lackierung.
Ölen
Findet Anwendung bei Weichhölzern und Schnitzerein, die im Naturton belassen werden sollen.
Die Maserung bleibt sichtbar und die Poren offen.
Da es wenig Oberflächenschutz bietet, ist es bei häufig benutzten Gegenständen (z. B. Esstisch) nicht zu empfehlen.
Ideal ist Ölen für bäuerliche Schränke und Truhen.
Eine geölte Oberfläche kann anschließend noch zusätzlich gewachst werden.
Wenn Sie erfahren wollen, woher dieser Glanz kommt, der antike Möbel so unverwechselbar macht, dann ist folgende Zusammenfassung für Sie interessant:
Den Rohstoff zur Gewinnung des Schellacks liefert eine indische Blattschildlaus durch Anstechen junger Triebe bestimmter Bäume. Aus dem ausfließenden Harz und den Ausscheidungen der Laus bereitet man den Schellack. Im Rohzustand ist er rotbraun bis dunkelgelb. Er lässt sich farblos bleichen.
Die Schellacklösung wird als Grundierung und Überzugslack verwendet und liefert eine hochwertige Politurschicht.
Das Polieren bezweckt den Schutz des Holzes einerseits und die Verschönerung des Aussehens andererseits. Beim Aufbaupolieren wird Schellack Schicht für Schicht mit dem Polierballen in bis zu 15 Arbeitsgängen aufgetragen. Durch das vorausgehende Schleifen und die Arbeit des Polierens selbst, können die Poren der Oberfläche geschlossen werden. Dadurch wird die Oberfläche glatt bis zu Spiegelung und Hochglanz. Dem Anhaften von Schmutz kann damit entgegen gewirkt werden.
Es muss aber bedacht werden, dass mit dem Polieren kein „Neuzustand“ des Möbels erreicht werden soll; wichtig ist, die Politur der Art und dem Alter des Möbels, der Art des Holzes sowie dem Geschmack des Kunden anzupassen.
Die Schellackpolitur kann als dauerhaft bezeichnet werden, obgleich es vorkommen kann, dass polierte Flächen „blind“ werden, weil die Holzporen sich aufwerfen und gewissermaßen aus der polierten Fläche herauswachsen. Durch erneutes Aufpolieren können die Möbel auf Jahre hinaus wertvoller Blickfang in jedem Zimmer werden.
Polieren mit Schellack ist sehr zeit- und arbeitsaufwendig und wird heute nur noch zum Restaurieren von alten Möbeln angewendet.
Eigenschaften des Schellackfilmes:
Vorteil:
einmaliger, warmer Glanz, der durch keine moderne Technologie ersetzt werden kann Atmungsaktiv (hygroskopisch)
hochglänzend
gute Haftfähigkeit
Nachteil:
Wasserempfindlichkeit
nicht chemikalienbeständig
wenig kratzfest
Bitte beachten Sie:
Beim Reinigen ist ein weicher trockener oder gut ausgewundener Lappen zu verwenden. Benutzen Sie keine chemischen Reinigungsmittel und entfernen sie Spritzer und feuchte Flecken sofort. Verwenden Sie auf polierten Tischplatten u. ä. Deckchen, Gläseruntersetzer etc, um Kratzer zu vermeiden.
Feuchtigkeit
Nässe, die länger andauert
Die für das Holz notwendige Feuchtigkeit von 10 % wird überschritten und steigt über längere Zeit auf 20 % an.
Das ist Grundlage für das Wachstum hochschädlicher Pilze und für Holzfäule.
Vorbeugung:
Beachten: auch zu trockene Luft schadet dem Holz ,- es kann reißen oder sich verziehen
UV-Strahlen (Sonnenlic
Durch ständiges oder häufiges Sonnenlicht verwittert Holz schnell
Durch Lichteinwirkung wird in Holz Lignin (eine harzhaltige Substanz) abgebaut
Holz wird dadurch anfälliger für Feuchtigkeit und Schädlinge
Vorbeugung:
Schädlinge:
Holzwurm - als Larve des Klopf- oder Nagekäfers
Der kleine, braune Käfer ist 4 bis 6 mm lang.
Seinen Namen hat er dem Geräusch zu verdanken, welches die Männchen machen, wenn sie mit ihrem Kopf gegen die Gänge klopfen, um die Weibchen anzulocken.
Die Weibchen legen Eier in Risse, Poren oder Schlupflöcher schon befallener Hölzer ab.
Die Larven fressen unregelmäßige Fraßgänge in das Holz, wobei Bohrmehl aus den Schlupflöchern rieselt.
Die Entwicklung der Larven, die etwa 0,5 mm groß sind, kann 1 bis 8 Jahre dauern.
Weil immer wieder neue Eier in das schon verwurmte Möbelstück gelegt werden, zerfällt es mit der Zeit.
Man erkennt den Befall durch frisch ausgeworfenes Holzmehl und 1 bis 2 mm große „Fluglöcher“, durch die die geschlüpften Käfer entfliegen.
Hausbock
Er ist 7 bis 21 mm lang, braun bis schwarz gefärbt.
Das Weibchen prüft das Holz. Bei Eignung legt es mit der Legeröhre die Eier in die Holzrisse.
Die ausschlüpfenden Larven sind ca. 2,5 cm lang und fressen in Längsrichtung Gänge in das Splintholz . Dabei beschädigen sie die Oberfläche nicht, nur sehr selten sind Gänge von außen zu erkennen. Allerdings sind die Fressgeräusche manchmal hörbar.
Da sie 4 bis 8 Jahre bis zur Verpuppung benötigen, wird das Holz – vom Menschen kaum bemerkt – zum Teil völlig zermahlen.
Durch ein einziges Schlupfloch verlässt der Käfer seinen Bau.
Vorbeugung:
Leider ist kein sicherer Schutz möglich, aber beachten Sie:
Trockenes Holz (10 % Feuchtigkeit) wird in der Regel nicht von Schädlingen befallen
Vielen Dank für ihr Interesse!